Wie stehe ich zum Klimawandel? Untergangsszenario oder Medienpropaganda? Ist CO₂ an allem schuld oder doch die stärker werdende Sonne? Sollen wir meiner Meinung nach alle elektrisch fahren oder sind Verbrenner doch nicht so schlecht….?
Der Text hätte auch heissen so heissen können: Meine Meinung zu wokeness, Gender, Corona, Ukraine, Impfen, Black Lives Matter, Wetterballone über Amerika oder doch UFOs…. Warum muss man zu allem eine Meinung haben? Obwohl ich manchmal als Teil der Vegetation verstehe 😂 und einige Menschen in mir einen zivilistionsfremden Wildling sehen, beschäftige ich mich auch mit den Themen unserer Zeit.
Sich eine fundierte, reflektierte und vor allem eigene Meinung zu bilden braucht Zeit, Recherche und Reflexion. Immer wieder musste ich feststellen, dass in den vielen Pro und Contra-Bewegungen verschiedener Themen, eine hinterfragende und oft von BEIDEN Lagern abweichende Meinung zum Shitstorm führt. Die Themen sind alle wichtig, doch der Mut zur Lücke ist ebenfalls.
Egal ob vor sieben Jahren bei der Klimademo in Christchurch (Neuseeland), als wir auf die zerstörerische Auswirkung der Tierindustrie auf Regenwald, Grundwasser und Böden aufmerksam machten oder sonst wo. Das Einzige, was zu zählen schien, war die vermeintliche CO₂-Schuld anderer. Wie sehr die eigene Konsumentscheidung die Ökosysteme der Welt beeinflusst, wollte niemand wissen; wir wurden sogar sehr negativ dafür angeschaut.
Heute weiss ich: Wer populäre Meinungen hinterfragt ist unbeliebt, egal auf welcher Seite. So geht es auch mit dem Thema Klimawandel. Egal ob damals, während des Studiums im Umweltingenieurwesen oder in anderen „Fachkreisen“. Es wird überall hitzig debattiert und halt auch oft Menschen diffamiert, statt sich ihre Sichtweise anzuhören. Ich beobachte, dass das Thema „Klimawandel“ wie jedes andere populäre Thema unserer Zeit verschiedene Seiten hat. Gewisse Seiten kann man real beobachten, andere klingen plausibel/logisch und wieder andere Seiten, werden auf einzelne Gründe reduziert oder medial/politisch instrumentalisiert. Genau diese Instrumentalisierung, die Simplifizierung und das Pushen von Agenden, die nicht dem Wohle der ganzen Menschheit dienen, finde ich höchst problematisch.
Auf der anderen Seite stehen Menschen, die jegliche Veränderung per se ablehnen und nur immer argumentieren: „Das ist doch alles nur Propaganda, die Welt ist mehr oder weniger in Ordnung, so wie sie ist.“ „Früher wahr es doch auch schon so, warum müssen wir jetzt etwas ändern?“. Genauso charmant: „Die Jungen können sich um das Thema kümmern, wir werden uns nicht mehr verändern!“. Bei allen Äusserungen stehen mir die Nackenhaare zu Berge. Immer die Grundaussage: „Warum soll ich etwas verändern, es macht ja sonst keiner was für mich?“ oder „XYZist schuld, dass es allen so schlecht geht!“
Entweder sind Grosskonzerne schuld, die Russen allgemein, ein Virus, Klaus Schwab oder halt die Migranten. Wer immer anderen die Schuld für Dinge gibt, die einem im Leben passieren, hat grundlegende Prinzipien des Erdendaseins einfach nicht verstanden. Egal, wenn man auch schon achtzig Jahre hier herumhängt. Alt ist nicht zwangsläufig=Weise; oft halt nur alt oder veraltet.
Zum Verständnis: Ich hoffe du verstehst, dass ich hier auf ein Problem mit dem Umgang der eigenen Überzeugungen hinweisen möchte.
Zum Klimawandel
Ja, das Klima wandelt sich; das ist nicht mehr zu übersehen. Ein metrologischer Durchschnitt einer Region über den Zeitraum von 30 Jahren, DAS ist Klima. CO₂ ist ein wichtiges Gas unserer Atmosphäre, es ermöglicht Pflanzenwachstum und noch so viel mehr. Experimente haben gezeigt, dass Wälder, die über einen Zeitraum von 15+ Jahren damit begast wurden, schneller wachsen (man spricht auch von einer CO₂-Düngung). Mein Vater hat in den 80ern Versuche mit Kohlendioxid, das ins Giesswasser einer Rosengärtnerei gespiesen wurde, gemacht. Die Rosen sind deutlich schneller gewachsen als ihre Kolleginnen in der Kontrollgruppe.
Eiskernborungen haben ergeben: Es gab Zeiten mit viel höheren CO₂-Gehalten in der Atmosphäre; ein florierendes Leben zu dieser Zeit kann man archäologisch ebenfalls nachweisen (wenn auch mit anderen Techniken). Auch das ist Wissenschaft!
Für alle Interessierten: Ich verweise auf die Arbeit der dänischen Paläoklimatologin Dorthe Dahl-Jensen. Sie wird auch im Video untern erwähnt.
Selbstkritisch zu reflektieren ist eine Tugend, aber einfach total unsexy
Der massige Konsum von tierischen Produkten hat nicht nur gesundheitliche „Nebenwirkungen“, sondern eine riesige Auswirkung auf die Ökosysteme dieser Welt. Es gibt immer noch Leute, die behaupten, das das ganze Soja aus dem brasilianischen Regenwald nur für die Veganer hier in Europa angebaut wird….was soll ich dazu noch sagen?
Aufgrund unserer Erziehung fällt uns die Schuldzuweisung leicht. Doch selbst mal zu fragen, wo denn die Milch, das Fleisch und die Eier herkommen (und überhaupt überall drin sind), was das für die Tiere und die Umwelt bedeutet, wird gekonnt vermieden.
Tiefere Gespräche zu Konsumverhalten, CO₂ und seine Wechselwirkung mit der Fotosynthese (als Fundament jedes Oberflächenökosystems), Wettermanipulation (z.B. die Ausbringung höher atmosphärischer Aerosole) und ein Umdenken, was wir alle tun können, damit wir die Agrarwende schaffen, sind NICHT SEXY. Es ist wirklich nicht einfach, viele Menschen trotzdem dafür zu begeistern. Jene, die aber zuhören, sind meistens diejenigen, die wirklich etwas zum Positiven verändern; natürlich auch ihr, liebe Leserinnen und Leser.
Ich kann es nicht genug erwähnen. Egal wie „krass“ oder ungewöhnlich die Texte auf diesem Blog auch sind, es werden immer mehr von euch; grossen Respekt an euch, dass ihr euch Zeit nehmt, auch mal andere Sichtweisen zu betrachten.
Klimawandel, Dürre und Klimamigration
Ja, es gibt auch mittlerweile vor unserer Haustür Dürre, ausserdem gibt und wird es Klimamigration geben. Die Ressourcenverteilung ist aufgrund des „momentanen Machtverhältnisses“ zum Schreien ungerecht, aber das hat System, Geschichte und wird von so vielen Menschen aktiv oder passiv (z.B. aus Unwissen, Bequemlichkeit oder Angst) aufrechterhalten.
Die Themen scheinen immer komplexer zu werden; die Lösungen bleiben jedoch peinlich simpel (frei nach Bill Mollison, einem der Begründer der Permakultur). Es ist wirklich keine Hochmathematik, die es zu entdecken gibt. Auf diesem Blog gibt es viele Lösungsansätze, die einfach umzusetzen sind.
Wir werden die Probleme nicht lösen können, wenn wir die fundamentalen Basics nicht verstehen. Manchmal kann man sogar eine Negativentwicklung feststellen. Wie viele Male musste ich beobachten, dass viele Menschen, mit immer höherem Bildungsgrad, auch immer ignoranter und schlichtweg unfähiger wurden, selbstständig zu denken? Wie schon gesagt, sich einfach nicht damit zu beschäftigen und alles als Fake zu bezeichnen, ist auch keine förderliche Lösung.
Das fundamentale Verständnis zu Wasserkreisläufen, den Zusammenhang mit dem Humusgehalt, der Bewaldung und was das Ganze mit mir und meinen Konsum-/Toiletten-/ Pflege- u.s.w. -entscheidungen zu tun hat, muss in jeder Schule, aber vor allem auch den Erwachsenen gelehrt werden! Die einfache Erkenntnis, dass wir nicht nur Opfer unserer Triebe, sondern potenzielle Schöpfer von Paradiesen sind (wenn wir uns von dem befreien, was uns persönlich und auf kollektiver Ebene nicht mehr dient), verändert das Leben eines Menschen radikal zum Besseren!
Bevor also irgendjemand mit mir über Klima debattieren möchte, frage ich: Welche positiven Veränderungen lebst du in deinem Leben vor? Weisst du, dass du so viel mehr bewirken kannst, wenn du deine eigenen Handlungen ehrlich anschaust, bevor du jene deiner Mitmenschen verurteilst?
Mehr muss ich nicht dazu schreiben.
Jetzt kommt noch das Übliche: Abonniere doch diesen Blog, wenn du ein Hardcore Weltverbesserer wie ich bist oder das Leben so sehr liebst, dass du auch für die nächsten Generationen, die Erde in einem gesunden Zustand zurücklassen möchtest! Und YEY (wie es jeder gute Influencer tut)😍!
Ein spannendes Video von Verborgene Geheimnisse TV, das Denkanstösse geben kann (aber nicht MEINE Meinung komplett widerspiegelt):
Titelbild: