Selbstversorgung in der Luftepoche


Das Thema Selbstversorgung wir immer beliebter. Es gibt Bücher, YouTubekanäle und Onlinekurse zum Thema. Auch ich biete Selbstversogerkurse an. Doch halte ich „Selbstversorgung“ für eine Utopie!

Was hat das Ganze mit der dämmernden Luftepoche zu tun und wie kann sich die Selbstversorgung wandeln, damit auch Menschen ohne eigenes Land mitmachen können?

Von Aussen waren wir DAS SELBSTVERSORGERPAAR

Nun ist es schon eine Zeit her, seitdem wir das „Selbstversorgerpärchen aus dem Aargau“ waren. Unsere Intention war nie eine Isolation von der Aussenwelt hinein in ein perfektes Nest, sondern die Erschaffung eines Lebenslernraums, der uns am Ende auch finanziell trägt und als Erfahrungsgrundlage dient. Diese Erfahrungen aber auch Güter können dann weiteren Projekten beim Aufbau helfen.

So waren wir bei Blick (so ne Art CH-Bild), anderen Lokalzeitungen, im Gartenmagazin und im Fernsehen

Finanzen sind neben sozialen Differenzen wahrscheinlich der grösste Punkt jedes Selbstvorsorgeprojektes. Baugesetze, Landwirtschaftsgesetze, Verpächter (und deren Ambivalenzen), Versicherungen sowie andere Hürden nehmen extrem viel Ressourcen in Anspruch, bevor die eigentliche Selbstversorgung überhaupt beginnt. Und nochmals: Bei der Selbstversorgung geht es nicht nur um den Anbau des eigenen Gemüses! Was ist mit Kleidung, Laptop, Ersatzteilen und dem Transport von Waren? Beim Letzteren ist es besonders schwierig, wenn lokal kaum jemand ein ernsthaftes Interesse an einer Kreislaufwirtschaft hat. Viele Menschen auf dem Land denken, dass sie rückständig und von allem abgeschnitten werden würden, wenn sie nicht einen zweiten 5G-Masten oder noch mehr Anbindung an die Aussenwelt haben können; ich verstehe das total gut. Die dezentrale Kreislaufwirtschaft hat aber wenig Chancen, wenn das Leitnarrativ in die andere Richtung geht!

Wer einen eigenen Garten mit Haus darauf besitzt, der/die kann sich glücklich schätzen. Dies zu erreichen ist heutzutage alles andere als einfach….und die Selbstversorgung hat noch nicht angefangen! Selbstversorgung ist dazu sehr, sehr zeitintensiv, braucht Land und Ressourcen. Ausserdem noch mehr Zeit, um überhaupt Erfahrungen mit der Materie zu sammeln. Zeit, in der man nicht für Geld arbeiten kann! Sind nur Hausbesitzer, Erben einer grösseren Summe und Rentner in der Position, diese Ressourcen aufzubringen? Dürfen nur sie Selbstversorgung machen?

Wissen, mit WAS man sich versorgen will

Es klingt banal: Um sich selbst zu versorgen, muss man zuerst die eigenen Bedürfnisse kennen! Was sind also DEINE Bedürfnisse? Wirklich nur Mangold und Kartoffeln?

Neben den Kosten für Land, Versicherungen ect., den Punkten der Maslowsche Bedürfnispyramide sind es auch Sinn und tiefe zwischenmenschliche Beziehungen, die ein glückliches Leben ausmachen. Findest du das alles, wenn du Dich in deinem Garten isolierst? Denk mal darüber nach! War früher alles besser und warum will dann niemand mehr dorthin zurück?

Die Bedürfnispyramide Abraham Maslow

Was brauchst du also? Wen brauchst du und was möchtest du geben?

Selbstversorgung und die Luftepoche

Die Luftepoche beschreibt eine neue Zeitenqualität im Zeichen des Wassermanns (Luftzeichen). Der Wirtschaftsastrologe Dr. Christof Niederwieser hat auf seinem YouTubekanal schon etliche Videos dazu gemacht. Kurzum: Wir bewegen uns aus einer sehr mechanistischen, starren, erdigen Epoche des Steinbocks, hinein in eine flexible, kreative aber auch volatile und von Dauerkrisen geprägte Zeit; die Qualitäten des Wassermannzeichens werden aktiv. Selbstversorgung laut Duden ist die Eigenversorgung mit Nahrung, Gütern oder Ähnlichem. Getreu dem Steinbock; praktisch, realistisch aber auch sehr sicherheitsbedürftig und starrköpfig. Sie ist sehr an die Materie und an die selbst gewonnenen Produkte aus der Natur gebunden. Ein Selbstversorgergarten hat mehr oder weniger immer den gleichen Zyklus. Die menschliche Action darin, ist geprägt von viel und schwerer körperlicher Arbeit. Erdiger geht es kaum. Wie soll also so etwas Urerdiges wie Selbstversorgung in einem so luftigen Durcheinander wie der Wassermannerä funktionieren?

Wir sehen ja selbst, dass das weltdominierende System (zentralistisch, alles regelnd, starr) aus den letzten Löchern pfeift; umwelttechnisch, sozial und ideologisch. Gleichzeitig gibt uns das Internet und neue Techniken Vernetzung, überregionalen Warentransport, mehr Zeit für die eigene Bewusstseinserweiterung und immer weniger körperlich harte Arbeit. Das sind alles luftige Attribute! Ausserdem steht das Zeichen des Wassermanns für eine Rebellion, für utopische Ideen, Bewegung, die Macht des Geistes, Bewusstseinserweiterung und unorthodoxe Lösungsansätze; all das, was wir jetzt brauchen! Jede Krise bietet auch Chancen!

Verschanzt du dich auf deinem eigenen Land, dann kann dein Gartenzaun von der Abgrenzung zur Begrenzung deiner eigenen Entwicklung werden! Ich schlage vor, dass wir mit gutem Bodenkontakt versuchen, mehr und mehr in Selbstverantwortung zu handeln und so unsere Mündigkeit zurück zu erlangen. Die echte Mündigkeit kriegst du nicht, nur weil du 18 Jahre alt wirst, sie muss zurückerlangt werden. Selbstversorgung ist auch das für mich: Ich versorge mich so, dass ich meiner Mitwelt bei der Deckung meiner Bedürfnisse nicht schade (ggf. sogar helfe), ich meine Lebensaufgabe leben kann und wenn ich irgendwann wieder zu Kompost werde, die Erde ein bisschen besser ist, als ich sie vorfand.

Selbstversorgung: Weg vom Festgefahrenen

Meine Meinung ist klar: Eine erfolgreiche Selbstversorgung kann nicht ohne Abstriche der eigenen, intrinsischen Bedürfnisbefriedigung in Isolation stattfinden. Das neue Verständnis der Selbstversorgung muss sich aus der „nur ich und mein Garten“-Romantikecke in eine vernetzte, regionale und sozial reflektierende Anschauung verwandeln. Weg von der rein materiellen Sicherheit in ein stabiles, soziales, Güter und Informationsnetz ohne Machteliten. Selbstversorgung ist so gesehen ein starkes politisches Statement jenseits der Linksrechts-Matrix! Hier trifft die Selbstversorgung auf Permakultur (die auch nicht nur im eigenen Garten stattfinden kann).

Geistige Hürden

Wir alle sind Menschen mit Traumata, festgefahrenen Glaubenssätzen, Bedürfnissen und Süchten. Werden diese nicht befriedigt und aufgelöst, dann beeinflussen sie früher oder später immer unsere sozialen Interaktionen (z.B. bei der Arbeit). Ausserdem braucht es eine solide Grundbildung in der Materie, die nicht nur den try-and-error-Weg verkürzen, aber auch bekräftigend wirken kann, wenn mal etwas schiefgeht

.Vor mehr als zwei Jahren schrieb ich einen Beitrag über Parallelgesellschaften, die sich in Zuge zu den „politischen Massnahmen“ und Krisen jener Zeit entwickeln werden…..jetzt sehen wir, dass das immer mehr Wirklichkeit wird. Ich habe aufgehört mit denen zu Diskutieren, die nicht hören wollen und konzentriere mich darauf, mit jenen Menschen eine neue Welt zu schaffen, die wirklich und aus sich heraus handeln. Wer aufwachen möchte ist jederzeit wilkommen und wird in ein grosses selbstversorgendes, liebendes Netzwerk wacher Menschen aufgenommen. Auch hier: Hinein in ein bewegtes, denzentrales Austauschnetz hochwertiger Ressourcen! Wir werden immer mehr, ohne das EINE Narrativ teilen zu müssen.

Selbstversorgung ohne eigenes Land

Genau das ist auch eine riesige Hürde: Der Landbesitz. Vor allem bei langfristigen Selbstversorgersystemen wie Waldgärten ist auch Landleihe ect. schwierig. Da sind wir auf andere Menschen angewiesen. Es gibt schon so wunderbare Ideen wie Essbare Wildpflanzenparks (Ewilpas), Konzepte wie das Neue Dorf, Solidarische Landwirtschaft, die essbare Stadt, GuerilliaGardening, Ökodörfer u.s.w. die kein eigenes Land voraussetzten. Auch hier: Mehr Flexibilität, mehr zwischenmenschlicher Austausch und wieder lernen miteinander zu arbeiten, ohne das es eine gesetzgebenden Autorität mit Polizei braucht. Noch gibt es viele Schwierigkeiten, aber wer wirklich will (vor allem Veränderung) kann diese Hürde überkommen. Die grösste Hürde bleibt jedoch immer in deinem und meinem Inneren! Lass sie uns gemeinsam abbauen!

Wenn auch du die Selbstversorgung lernen möchtest, dann kann ich dir wirklich unseren Selbstversorgerkurs im Juni ans Herz legen. Wir haben eine Hammerlocation und du bekommst Wissen und Einsichten von erfahrenen Selbstversorgern. Neben Gartenbau lernst du die Lagerbewirtschaftung, aber auch die Selbstversorgung in schwierigen klimatischen und sogar nachbarschaftlichen Situationen. Bist du dabei?

1 Kommentar zu „Selbstversorgung in der Luftepoche

  1. Avatar von Karin Ruthenbeck

    Heute habe ich über time to do einen sehr guten, lebendigen, interessanten Vortrag von dir, lieber Joscha, gehört. Ich habe immer grosse Freude, wenn so junge Menschen bereits auf einem ganzheitlichen Weg sind. Die Verbundenheit mit der Natur gibt auch mir sehr viel Kraft, Freude, Dankbarkeit und Vertrauen. Machen wir heiter weiter….

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