Warum uns Flüsse guttun (inkl. effektivem Ritual)

Sie formen und teilen Landschaften, schaffen neuen Boden und nehmen ihn sich wieder. Aus den noch so starr wirkenden Gebirgen, Hügeln und im Flachland machen sie lebendige, atmende Wesen. Landschaftswesen, die im ständigen Wandel eine ganz eigene Dynamik haben.
Der Tropfen wird zum Rinnsal, das Rinnsal zum Bächlein, das Bächlein zum Bach, der Bach wird zum Fluss, dieser dann zum Strom, um dann endlich zum Ozean zu werden. Das Wasser läuft nach uralten Mustern, aber dennoch nie genau gleich. Völlig frei von dem, wie weich es im Vergleich zum harten Stein erscheint, bahnt sich Wasser immer seinen Weg.
Es ist Lebensbringer und Zerstörer zugleich. Ganz unbehelligt davon, wie sehr wir Menschen von unserer Technik begeistert sind. Flüsse zeigen uns immer wieder, dass die Natur immer noch das letzte Wort hat. Wie sehr wir sie auch zu begradigen versuchen, mit Beton und Stahl in enge Bette pressen; am Ende wird der Fluss gewinnen.


Der Fluss als Lehrer


Vom Fluss können wir lernen, uns ebenfalls nicht begradigen zu lassen, auch wenn es im Aussen eng wird. Er lehrt uns, unsere Stärke dann zu zeigen, wenn es nötig ist, und wenn nicht, dann können wir in Sanftmut dahinfliessen.
„Sei wie Wasser, mein Freund“, sagte der weltbekannte Kampfsportler Bruce Lee. Manchmal hart wie Eis und dann wieder weich wie ein Wiesenbach. Der wirklich Starke ist nicht der, der immer Vollgas gibt.


Ein Fluss nimmt sich seinen Platz und schafft in dieser Entfaltung wichtige Lebensräume. Wohin kannst du dich noch entfalten? Wusstest du, dass, wenn du das tust, du für so viele von uns eine schönere Welt miterschaffst?
Wasser nimmt den Weg mit dem geringsten Widerstand und befindet sich ständig im „Flow“. Ein müheloses Dasein, ohne jemals stehenzubleiben. Musst du wirklich da durch die Mauer, oder gibt es einen Weg darum?


Der Fluss als Lebensspender


Wo Wasser hinkommt, da folgt das Leben. Jeder Fluss schafft von seiner Quelle bis zur Mündung ins Meer unterschiedlichste Lebensräume. Zunächst noch wild und schnell als Bergbach den Fels hinabstürzend, schlängelt das gleiche Wasser sich in den Niederungen in grossen Mäandern durch die Landschaft. Mit sich führt es Sedimente und anderes Geschiebe (Steine, Schlamm, Holz), das sich dann in den langsamer fliessenden Innenseiten einer Flussbiegung ablagert. Das tut es so lange, bis die Schleifen so weit sind, dass sich unser Fluss einen neuen, direkten Weg bahnt und so Altwasserarme entstehen lässt. Altwasserarme sind Seen mit grösster Artenvielfalt und ein willkommenes Nass zum Abkühlen im Sommer für uns Menschen.

So ein Fluss schafft viele Lebensräume, schafft Nährstoffe her und verändert sein Aussehen ständig. Quelle: unten


An den Küsten drängt das ständig nachfliessende Süsswasser, das Salzwasser zurück, das versucht, unterirdisch ins Inland vorzudringen. Nur so sind viele Küstenstriche überhaupt bewohnbar. Lassen wir die Flüsse nicht mehr ins Meer fliessen, dann schafft das grosse Probleme. Verschwindet das Süsswasser, dann verschwinden mit ihm auch all die Pflanzen, Tiere und Menschen, die es zum Leben brauchen.


Der Fluss als Zerstörer


Ob als Murgang, Überschwemmung oder als Sturzflut. Flüsse nahmen schon immer Land, Tier und Mensch mit sich. Manchmal so schnell und schonungslos, dass einem der Atem stockt. Zerstörung gehört aber genauso wie die Schaffung neuer Lebensräume zum Leben dazu. Viele Lebensräume, wie Weichholzauen, sind sogar auf die regelmässige Zerstörung durch ihren Fluss angewiesen. Baumarten mit weichem Holz wachsen schnell auf den neu aufgeschütteten Kiesbänken, werden gross, vermehren sich und werden früher oder später vom nächsten Hochwasser wieder abgeräumt. Weiden und Pappeln sind typische Bewohner dieser Lebensräume und mit ihnen noch viele Pflanzenarten (und Tiere), die nur unter solch offenen Bedingungen gedeihen können.
Werden Weichholzauen nicht zerstört, dann etablieren sich irgendwann langsam wachsende Baumarten (wie Stieleiche, Esche und Flatterulme), die ein hartes Holz haben und so auch den Namen ihres Lebensraumes prägen: Hartholzaue.
Wir Menschen werden immer wieder daran erinnert, dass wir ein Teil und nicht die Anführer der Natur sind. Eine Erkenntnis, die unserer Entwicklung guttut.


Der Fluss als Reiniger


Fliessendes Wasser nimmt alles mit, manchmal schnell und manchmal ganz langsam. Ohne die Flüsse wären mittelalterliche Städte „noch mehr“ in ihrem eigenen Stunk versunken. Die Ehgräben (Gräben für Fäkalien, Abfälle und alles andere, die sich in Zeiten vor der Kanalisation zwischen den Häusern durchzogen) endeten in den Flüssen, man wusch Wäsche in den Flüssen, man schöpfte frisches Wasser aus ihnen und trieb die Mühlen damit an. Ausserdem waren sie die wichtigsten Handelsverbindungen und sind es oft heute noch.
Flüsse beeinflussen das Wetter, lassen es regnen und waschen alles weg, was wegmusste – auch im energetischen Bereich.
Wer sich ein paar Minuten Zeit nimmt, kann ohne Übung wahrnehmen, wie gut es tut, wie klärend es auf den Geist wirkt, wenn man sich in unmittelbarer Nähe eines Flusses befindet. Denn ein Fluss reinigt auch energetisch.


Mit ist das schon bei kleinsten Dorfbächen aufgefallen. In Teilen des Dorfes, wo das Wasser durchfliesst, wirkt die Atmosphäre viel angenehmer als in so manchen Siedlungen ohne. Nachbarschaftsstreit, chronische Negativität, Neid und was auch immer so manchmal aus uns heraussprudelt, setzt sich energetisch an Orten fest. Ein Beispiel: Die Atmosphäre im Raum ist nicht so gut, wenn sich andere Menschen vorher darin gestritten haben.
Das ständig fliessende Wasser erzeugt auch einen energetischen Strom, der diese Negativwolken wegtragen kann. Ist dir schon mal aufgefallen, dass dein Kopf nach einem Bad im Fluss viel leichter und leerer ist?


Ein einfaches Flussritual für dich


Zum Abschluss möchte ich mit dir noch ein Reinigungsritual teilen, das mir immer wieder sehr geholfen hat, wenn meine Gedanken mich kirre machten. Ich habe es von Monika Good bekommen.
Stell dich auf eine Brücke über einen Fluss und schaue flussabwärts. Stell dir nun vor: Du übergibst alles, was du jetzt nicht mehr brauchst, dem Fluss und lässt ihn dich durchströmen. Das, was nicht mehr bei dir sein soll, wird mit ihm mitgetragen.
Dann gehst du auf die andere Seite der Brücke und schaust flussaufwärts. Stell dir vor: Du öffnest dich all dem, was auf dich wartet. All das Neue für deinen Weg darf jetzt vom Fluss an dich herangetragen werden.


Wie fühlst du dich jetzt? Was sind deine Erfahrungen mit Flüssen? Schreibs mir unten in die Kommentare.

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Titelbild: Jack Anstey auf Unsplash

Mäanderdurchbruch-Bild: http://www.aufmerksam-wandern.de

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