Das war nicht einfach zu schreiben. Es geht um Wertschätzung. Die Wertschätzung die man von anderen bekommt, jedoch vor allem jene, die man sich selbst zu geben vermag. Paradoxerweise ist die Erste verglichen zur Zweiten, in der Beschaffung ein Kinderspiel. Beim Kinderspiel fängt es an und hört es auf; alles endet, wenn wir nicht mehr spielen dürfen. Dann, wenn aus dem Spiel bitterer Ernst zu werden scheint.
Ein Geben und Nehmen; ein ewiger Kreis. Es ist der Gedanke der Schöpfung. Der Wert des Zutauschenden bleibt jedoch limitiert von der eigenen Fähigkeit, dessen wahre Grösse erkennen zu wollen. Prägungen verziehen unser Referenzsystem ein Leben lang. So lange wurde gezogen, gestreckt und gestaucht bis wir selbst nicht mehr wissen: Was ist es wirklich wert? Was bin ich wert?
Der Gleichmachung im Kleide einer freien Wahl unterworfen. Mit Diplomen gemessen, werden Wertesysteme gewebt, durch deren Netzwerk der grösste Teil eines Menschen hindurchfällt. Was gefangen bleibt, bekommt die Aufmerksamkeit. Was Aufmerksamkeit bekommt, wird mit Liebe belohnt. Was mit Liebe belohnt wird, wächst. Doch erinnere dich: Der grösste Teil des Menschen, dessen wenige Attribute in den Maschen der Siebe verblieben sind, ist schon lange durchgefallen. Die einen Teile sind prall vor Lob; sind bis zum Rande gestopft worden. Die anderen werden als minderwertig abgestempelt und verhungern in einer dunklen Ecke.
Schon lange besitzen wir das Wissen um die destruktiven Auswirkungen dieser Mechanik auf die wichtigste Beziehung eines Menschen; die Beziehung zu sich selbst. Nur wer sich selbst zu wertschätzen vermag, kann auch den Wert seines/ihres Tuns auf eine gesunde Weise einordnen.
Die kleinste Spur einer Unsicherheit oder ein negativer Glaubenssatz, die auf Angst oder einem Trauma basieren, lassen uns unsere Schutzmauern hochfahren. Das Herz und der klare Teile unseres Geistes haben dann nichts mehr zu sagen; in uns herrscht Kriegsrecht. In diesen kargen Zeiten bleibt weder für uns, geschweige denn für andere genügend Wertschätzung übrig.
Was sind wir uns wert? Was ist der Wert unserer Tätigkeit? Betrügen wir uns noch selbst, nur weil es zu unangenehm ist, genau hinzuschauen? Können wir aus dieser Haltung den Wert des Tuns eines anderen klar erkennen? Anerkennen wir wirklich den ganzen Rahmen, die Auswirkungen und Bemühungen unseres Gegenübers? Sind wir selbst noch irgendwo im Mangel und wenn ja, warum? Ist der/die andere dafür verantwortlich, unseren inneren Mangel auszugleichen? Ist es wirklich Geld, dass dieses Problem lösen wird?
Denkt mal drüber nach……
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